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#8 – Letzter Schultag und Nebelwald

#8 – Letzter Schultag und Nebelwald

#8 – Letzter Schultag und Nebelwald

Hallo meine Lieben, diese Woche war nicht so viel los, hab mich eher auf spanisch konzentriert bzw. ist der Lehrer etwas fordernder gewesen und hat bei den Hausübungen Texte verlangt. Kann jetzt nicht nur in der Gegenwart sondern auch in der simplen Vergangenheit und Zukunft konjugieren. Aber im spanischen gibt es so viele spezifische Zeiten die ich noch alle lernen muss und mir daher nach wie vor etwas schwer tue Leute oder geschriebenes zu verstehen, wobei das geschriebene zumindest eine bessere Interpretation ermöglicht. Noch so ein Problem ist das wir im Deutschen am Ende des Satzes mit der Tonlage hinuntergehen, das hat hier fatale Folgen da im Spanischen Akzente verwendet werden und meine gemischte Pronunziation dann eine andere Zeit oder den Imperativ bedeuten. Da heißts einfach dran bleiben auch nach der Schule!


Nachdem die historischen Museen ja nicht so prickelnd waren bin ich dann ins Guayasamín Museum gegangen, einen der bekanntesten ecuadorianischen Maler der Neuzeit. Er hat sich anfangs eher mit sehr schweren Themen wie Ungerechtigkeit, Krieg und Unterdrückung in der Welt aber auch vor allem der indigenen Bevölkerung in Ecuador beschäftigt. Besonders markant und typisch für ihn sind die Hände und Gesichtsformen sowie die Spachteltechnik und die Art und Weise wie er mit den Farben arbeitet. Außerdem hat er eine Methode “erfunden” indem er Gemälde in kleinere teilt und diese dann beliebig kombiniert werden können um z.B. der Verstümmelung im Krieg noch mehr Ausdruck zu verleihen, hat dieser Methode aber keinen Namen gegeben (und ich glaub er war da wahrscheinlich auch nicht der erste). Habe dann eine Führung bekommen die ich jedoch in Englisch gemacht habe damit ich etwas verstehe und war daher auch der einzige, war eine wirklich nette Privatführung in der Kapelle der Menschheit die er selbst nicht mehr vollenden konnte aber viele Skizzen und Vorstellungen für eine Fertigstellung hinterlassen hat. Bei der Führung in seinem Haus gleich nebenan war ich dann mit einer Kunst interessierten Pensionistengruppe am Start. Es war herrlich und anstrengend zugleich da der Führer etwas undeutlich und mit einem leichten Lispeln geredet hat, dies hat die Amerikaner voll aus dem Konzept gebracht da sie wenn nicht richtig produziert wird es sehr schwer haben das Englisch zu verstehen. “Was hat er gesagt ? wie? kann er das nochmals sagen? Ah, das hat er gemeint …”. Auch habe ich dann die selbe Information ca. 5 zu Ohren bekommen, da diese im stille Post Stil weitergegeben wurde bis die ganze Gruppe es schlussendlich verstanden hat. 

unvollendete Kuppel die Silberminen Arbeiter darstellen soll, Teile sind etwas dunkler und es wird davon ausgegangn dass diese Teile eher abgeschlossen sind.
Bild aus der letzten Phase die von positiven Emotionen handelt und mal nicht so düster ist, hier glaube ich mich richtig zu erinnern geht es um die Fürsorge einer Mutter
verschiedene Emotionen dargestellt durch Gestik und Mimik
6 Panele die beliebig angeordnet werden können und die Verstümmelung des Krieges darstellen
Portrait eines spanischen Sängers, man sieht leider nicht wie viele Schichten Farbe und wie viele Abstufungen dieses Portrait hat, wurde auch in nur einer Stunde fertiggestellt!
Der Condor repräsentiert die Anden und deren Völker, der Stier die spanischen Conquestadores, Umkehr / Sieg über den Kolonialismus ….


Nebelwälder in Mindo – Das Busfahren untertags klappt übrigens überraschend gut, nur wieder einmal in der Früh am Wochenende kommt der Bus einfach nicht daher und ich habe wieder mal mit einigem Mehraufwand dann doch den Busterminal erreicht um nach Mindo zu fahren. Die Fernbusse sind meist echt modern und bequem, manche sogar mit USB Anschlüssen zum Aufladen von Geräten. Nach dem Aussteigen habe ich sofort eine weitere Touristin in Wanderkleidung ausmachen können und hab sie gleich mal angesprochen ob sie denn auch zu den Wasserfällen will und ob wir uns ein Taxi dorthin teilen sollen. Diana aus Bayer hat die Abitur hinter sich und macht jetzt überall auf der Welt ein paar Wochen Freiwilligenarbeit, hat daher jedoch auch nur ein kleineres Budget und wollte lieber zu Fuß gehen. Mir auch recht, ich gehe ja gerne und viel zu Fuß. Sind dann gemeinsam die eineinhalb Stunden zur Tarabita Bahn, diese ist eigentlich nur ein Box mit Geländer und zwei kleinen Sitzbänken die über zwei Drahtseile mit einem Automotor angetrieben eine Talüberquerung ermöglicht. Aber schon modern und sogar die Hunde der Mitarbeiter fahren gerne einmal mit auf die andere Seite, war lustig da anfangs jeder dachte dass der Hund dem Gegenüber gehört. Die Nebelwälder von Mindo und auch die Umgebung sind bereits sehr dschungel artig, es ist feucht/nass, alles schön grün und wenn manchmal wachsen sogar von den Stängeln neue kleinere pelzartige Fortsätze die wiederum neue Fortsätze haben können. Was die Aussicht angeht, sagt der Name bereits dass hier sehr viel Nebel in den Tälern und den vielen Bäumen hängen bleibt, zwischendurch und auf der kurzen Bahnfahrt hatten wir Glück und konnten etwas sehen, sonst beschreibt man die Aussicht am besten mit Nebelwand, kommt wahrscheinlich auch auf die Jahres- und Uhrzeit an. Auf der anderen Seite kann man dann 7 Wasserfälle und Kaskaden besuchen in denen man auch baden kann, leider war es etwas zu kühl dafür, viele Kinder hat das jedoch nicht abgehalten. Für einen der letzten Wasserfälle mussten wir über den Fluss indem wir von Stein zu Stein geklettert/balanciert sind, war echt lustig und wie früher am Damm, nur dass ich jetzt groß bin und es schaffe hinüber zu springen ohne dass ein Fuss dabei nass wird. Das einzige nicht wirklich gefährliche aber Besorgnis erregende waren die Geländer zwischendurch, viele genau auf Hüfthöhe, manche auf Kniehöhe und eines ohne der oberen Stange auf Knöchelhöhe. Also wenn man das Gleichgewicht verliert sorgen die aufgrund des Hebels dafür dass man garantiert stolpert oder ein paar (oder viele) Meter in die Tiefe stürzt. Aber das ist ein Detail dass den meisten Ecuadorianern bei der Konstruktion wahrscheinlich nicht bewusst war, sie sind ja im Durchschnitt doch etwas kleiner. Insgesamt war es eine sehr schöne Wanderung bei der man dank des dichten Blätterdaches den Regen nicht bemerkt hat (am Ende war ich trotzdem komplett nass, keine Ahnung ob es Schweiß, die Schwüle oder doch der Regen war)  und ich mich gut mit Diana unterhalten habe. Diana war davor in Peru und hat mir auch schon einige Tips gegeben und hat auch bestätigen können dass das Bussystem von Quito am Wochenende/in der Früh einfach nur undurchschaubar ist. Sie fährt regelmäßig mit dem Bus und meinte nur Verspätungen von 30-60 Minuten sind normal, aber da jeder diesem System ausgesetzt ist sagt auch niemand etwas bzw. ist nicht böse wenn man zu spät ist. 

Ausblick aus der Tarabita – Regenwald mit heranziehendem Nebel im Hintergrund
Familie beim Baden
Kinder beim Plantschen im hinteren Becken
belgisches Pärchen bei der Pause (und sie haben sich nicht gewagt wie wir über die Steine zum letzten Wasserfall zu balancieren)
Typische Betonbrücke, auch wenn sie nicht so aussieht sehr stabil.
Größter Wasserfall von ca. 10m – Cascada Reina


Heute hätte eigentlich am Abend Juliana ankommen sollen, aber sie hatte nicht mein Glück dass der Anschlussflug am selben Terminal angesiedelt ist und hat somit den Flug verpasst und kommt erst morgen Abend. Bin daher etwas in der Stadt herum gelaufen und habe bemerkt dass wirklich viele Radfahrer unterwegs sind und dass einige Strassen gesperrt sind. Die Rezeptionistin hat mir dann bestätigt dass sonntags Platz für die Radfahrer gemacht wird die man sonst nur so selten zu Angesicht bekommt, echt toll! 
Die nächsten Updates gibt es dann in Latacunga nach den Cotopaxi und Quilotoa Wanderungen. 

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