Skip to content

#37 – Bariloche

#37 – Bariloche

#37 – Bariloche

Habe nun wieder eine 10h Busfahrt hinter mir, aber die langen Busfahrten nach Buenos Aires, Iguazul und Rio stehen mir ja noch bevor, da war das noch richtig entspannend. Jedenfalls hab ich diesmal ein ganzes Frühstück bekommen, das Mädel vom Frühstück war aber diesmal hier und hat mir dann gesagt dass die Hostelmanagerin am Vortag meinen Wunsch nicht weitergeleitet hat und ich quasi die Reste vom Israeli gegessen habe, sollte ihm quasi dankbar sein für das Müsli anstatt ihm zu denuzieren. Auf der Nervliste ist er dennoch ganz oben! Grenzübertritt war diesmal recht flott und wir sind sogar pünktlich in Bariloche angekommen, wieder war der Weg über die Anden am schönsten bzw. stauen sich hier auf der anderen Seite von Bariloche die Wolken wieder schön auf. Schon beim Vorbeifahren mit dem Bus ist mir das aufgefallen, konnte aber kein gutes Foto machen da ich auf der falschen Seite gesessen bin und den schlafenden Typen neben mir nicht extra dafür wecken wollte.

Das Hostel hier ist etwas außerhalb von Bariloche, aber es gibt hier wieder eine super Anbindung mit dem Bus der direkt vor der Tür stehen bleibt, musste nur wieder eine RFID Karte kaufen die man dann nur über ein Lesegerät ziehen und muss nicht beim Busfahrer ein Ticekt lösen, aufgeladen werde diese Karten in fast jedem Geschäft. Das Hostel selbst ist nett, hat einen kleinen Vorgarten und liegt direkt am See, es ist halt leider nur eine Straße dazwischen mit relativ viel Verkehr. Dennoch schön am Abend mit einem Bier im Garten zu sitzen und die Wolken auf der anderen Seite des Sees zu betrachten.

Hostel Ausblick: wunderbare sonnenbeschiene Regenwolken auf der anderen Seite des Sees, die Blitze konnte ich leider nicht einfangen.

Bin wieder in einem 6er Zimmer und hier gibt es sogar ein 3-Stockbett, konnte nicht anders und musste mir sofort vorstellen wie sich die Franzosin aus 2,5m Höhe Richtung Boden katapultiert. Das einzige nervige ist der schlechte Wasserdruck, aber da es eh so warm war (bis zu 33 Grad) und man kühl duscht stört es nicht so. In Quito bei nur wenigen Graden ist das viel nerviger da man dann trotz warmen Wasser während dem Duschen friert. Aber der Grund warum ich dieses Hostel ausgwählt habe ist das Abendessen. Einerseits zu einem guten Preis (IPA einer lokalen Brauerei dabei!), andererseits gibt es jeden Tag eine andere Kreation des Koches. Endlich mal wieder viel Abwechslung und es ist auch noch sehr gut. Der Koch ist recht lustig, bietet mir jeden Tag einen Joint an und ist generell sehr entspannt, hat an einem Tag seine eigene Hafermilch aber auch Erdnussmilch gemacht, über Nacht in Wasser aufweichen, dann mixen und Milch durch passieren, schmeckt echt lecker. Der Typ is eigentlich aus Venezuela lebt aber schon 10 Jahre hier, auch weil er Verwandtschaft in Buenos Aires hat. Aber hab dann etwas mehr über Venezuela mit ihm geplaudert und er meinte nur dass man mit einem Mindestgehalt bei weitem nicht durchkommt und somit jeder versuch seine eigenes Business oder mehrere zu etablieren. Sprich man nimmt alles was man bekommen kann und verkauft es früher oder später weiter, es ist mehr ein gigantischer Tauschhandel der aber auch versucht alles in Dollar umzuwandeln da dieser sicherer ist. Diese Mentalität ist mir auch schon bei meinem Lehrer in Quito aufgefallen aber auch vor allem in Kuba, nur dort gibt es nach wie vor viele staatliche Restriktionen die es einem viele Steine in den Weg legen (geht nur mit den richtigen Kontakten und viel Geld etc.) und somit eine zu schnell voranschreitende Innovative Bewegung unterdrücken. Weiß nicht ob es mittlerweile besser ist aber denke es wird nur sehr langsam und kontrolliert daran gearbeitet diese Regulierungen zu lockern.

Im Hostel sind sehr viele Englisch sprachige Leute und in paar wenige Argentinier. Hab mich am Abend dann auch gleich gut mit einem britsichen älteren Pärchen unterhalten, die sind für ihr Alter noch ziemlich viel (oder jetzt erst recht) unterwegs. Die haben tatsächlich auch so eine Antarktis Tour mit Vorlesungen gemacht, Last Minute um die Hälfte, hat dann nur 15k pro Person gekostet. Aber sonst sind sie auch mit Zelt etc. unterwegs, also nicht nur Luxus Touren. Auch haben sie bei einer Ralley von London bis Singapur mitgemacht die sogar vom BBC (eigentlich einem kleineren Studio) mitgefilmt wurde. Aber sie durften keine Kredikarten verwenden, mussten verschiedenste Transportmittel benutzen und sogar zwischendurch immer 24h Jobs sowie Sightseeing machen. Das ganze war aber schon organisiert und sie konnten dann von mehreren Optionen auswählen, nur die Reisen zwischen den Checkpoints mussten sie dann selbs organisieren. Das ganze war dann ein Rennen im Sinne von wie lange man zwischen den Punkten dann gereist ist und sie haben sogar gewonnen und ein saftiges Preisgeld gewonnen. Die Zuschauerquote sind dann auch vielfach höher ausgefallen als erwartet und BBC hat dann noch 6 weitere solcher Rennen finanziert. Muss mir das mal anschauen. Jedenfalls dachten sie ich komme aus den Niederlanden, entweder mein deutscher Akzent wird endlich etwas schwächer, oder aber: Max und Constance haben es endgültig geschafft dass ich unbewusst einen französischen Akzent einbaue. Denn, hier werde ich eigentlich immer auf spanisch angesprochen und dann aber gefragt ob ich aus Frankreich komme. Entweder weil mein Spanisch so schlecht ist und ich es aber mit einem zu großen Selbstbewusstsein raushau (französische Einstellung zu glauben es ist eh das Selbe und man ist Profi) oder einfach wirklich durch die anderen Pronunzierung dem Französischen viel näher bin, lustig jedenfalls.

Aber kommen wir wieder auf Bariloche zurück, die Stadt selbst hat mit den zwei parallelen Hauptverkehrstraßen ein Parallel-Universum Charakter. Denn auf der einen sind lauter Souvenirshops, Restaurants und jedes dritte Geschäft ist eine Schokothek. Auf der anderen Straße findet man dann normale Geschäfte und den Alltag. Habe mir nun wieder um wenig Geld eine SIM-Karte mit Datenvolumen gekauft und meine chilenischen Peso umgetauscht. Zum ersten Mal auf der Straße da in den Wechselstuben der Kurs so schlecht ist. Entweder wird auf der Straße hart mit dem Kurs spekuliert, oder aber eher habe ich nun Schwarzgeld einstecken. Werde das einfach in den Hostels und kleinen Shops ausgeben wo sie nicht mal versuchen die Authentizität festzustellen.

Generell fühlt es sich hier sehr entspannt an, entweder weil bei mir schon etwas die Luft draußen ist, oder einfach wegen den wärmeren Temperaturen und dem Sommer-Feeling. Jedenfalls habe ich nach dem ersten Tagesauflug für mich feststellen können hier mein Rente verbringen zu können. Seen, Berge, zauberhafte Landschaften und warme Temperaturen.

Circuito Chico – Am ersten Tag wollte ich etwas ruhiger angehen und nur die kleine 24km Rundtour mit dem Rad machen und habe schon am Vorabend ein Rad über die Unterkunft reservieren lassen. In der Früh ist es dann mit dem Bus quasi bis vor den Radverleih gegangen und dann auch gleich weiter Richtung Nationalpark. Auf dem Weg hab ich viele Läufer gesehen, aber alle neben der Straße und im Staub, denn leider gibt es keine Promenade hier, bis zum Park ist die Wasserfront komplett mit Hotels, Lodges und Residenzen verbaut (aber eine ist eindrucksvoller als die andere).Das Rad war wirklich gut, nur wie so oft finde ich ist die Gangschaltung zu weit Außen und stört etwas, aber das ist jetzt wirklich Raunzen auf höchstem Niveau. Dachte eigentlich es ist relativ flach, bin dann eines Anderen belehrt worden und habe festgestellt dass ich öfter Radfahren sollte. Da dann doch andere Muskulatur beansprucht wird habe ich die Steilstücke doch als sehr anstrengend empfunden, außerdem wäre es ja auch ein gutes Knie-Training, mal schauen. Zwei Argentinierninnen haben sich vor mir auch bei dem Verleih Räder geholt und haben dann aber schon bei der ersten Steigung (war nicht viel) die Räder geschoben haben. Ist für mich das typisch südamerikanische: auf keinen Fall anstrengen, das machen nur Verrückte oder hauptberufliche Sportler. Meine Vermutung war dass sie nicht die ganze Runde machen sondern nur zum Strand schauen werden, und Recht hatte ich ^^. Aber die Tour war echt abwechslungsreich mit Wald Spaziergängen, Mini-Wanderung zu Aussichtspunkten, Stränden und Seen.

erste Aussicht beim Parkeingang
Laguna Moreno
Kieselstrand voller Familien die sich im Wasser austoben
Aussicht vom Llao Llao
Aussicht vom Llao Llao
die „versteckte“ Lagune gleich neben der Straße

Am Ende habe ich noch einen Abstecher gemacht um bei der Schweizer Kolonie vorbeizusehen. Habe mir da aber leider etwas ganz anderes erwartet, schöne Blockhäuser wie man sie von den Touristenorten kennt. Das ganze hier ist aber eher historisch, sprich die ersten Schweizer sind 1890 oder so gekommen und haben hier begonnen sehr rural zu leben. Es gibt noch ein paar Gebäude die noch im ursprünglichen Zustand erhalten sind, sowie viele Souvenirläden, Campingplätze und ein paar Marktstände. Bin dann nur durchgefahren und hab lediglich ein Foto eines Restaurants gemacht dass noch halbwegs schweizerisch gewirkt hat mit all den Kantonswappen.

„schweizer“ Restaurant

Cerro Catedral – Am zweiten Tag ging es dann wieder mit dem Bus (die meisten nahen Wanderziele erreicht man sehr gut mit dem colectivo-Bus) zum Cerro Cathedral. Das ist eigentlich ein Ski-Gebiet mit vielen Liften, Verleihgeschäften und Bars die alle etwas trostlos wirkten im Sommer. Der Wanderweg zum Refugio Frey geht aber auf der Rückseite hoch, anfangs am Berghang, dann durch den Wald und am Schluss zwischen den rauhen und schroffen Felsen zur Lagune und zum Schutzhaus. War dann wieder schneller als erwartet und wollte in dem Fall eigentlich am Ende unten beim See noch einen Spaziergang anhängen, aber bei der Schutzhütte ist dann eine Wanderkarte gehangen. Hab dann kurz mit der Dame dort geredet die gemeint hat wenn ich schnell bin und gleich weiter gehe kann ich noch etwas hinauf und den Kamm entlang gehen um dann den letzten Lift auf der anderen Seite wieder hinunter zu nehmen. Hab mich dann etwas gestresst weiter zu kommen und bin den letzten Hang mit 300m über große Felsen etc. hinaufgeeilt. Also eh nicht so schnell ich wollte denn hier ist es etwas schwer die Markierungen zu finden, da war ich zum ersten Mal froh diese von Menschenhand errichteten Steinhaufen zu sehen, haben wirklich geholfen. Auf dem Weg ist mir dann auch einmal eine singende Frauengruppe entgegengekommen. Waren denke ich Nonnen (hatten alle ihre Haare bedeckt oder ganz kurz geschoren sowie zwei ein Espiritu Mendoza Shirt getragen haben) in Begleitung von zwei jungen Männern. Dann ging es Richtung Grat, die Aussicht war zwar toll der Weg aber etwas tückischer da der Boden nicht ganz so fest war und man viel zwischen Felsen steigen oder klettern musste, vor allem am Ende. Am wirklichen Grat ist man dann gerade mal 20 Minuten gegangen. War dann aber dennoch wieder schneller und hatte noch genug Zeit dort beim Skigebiet zwischen den Aussichtspunkten und Gipfeln herumzuwandern, hatte nun die Aussicht von Oben auf die Seen des Vortages und die dahinter liegenden Gipfel. Runter bin ich dann mit dem Sessellift und der Gondel, habe brav nach einem Tickt gefragt, aber mir wurde nur mit einem zu-gezippten Mund signalisiert, nicht fragen .. nicht zahlen. Gings also gratis hinunter, war die Aussicht gleich doppelt so schön.

am Anfang gings dn leicht bewaldeten Berghang entlang
„Schutzhaus“ im Wald, drinnen hat es einen Holzboden zum Schlafen gegeben
auf einmal war der ganze Wald gelb von den vielen Blumen
Frey Schutzhaus mit Gletschersee
Aussicht von der Lagune über dem Schutzhaus auf die zackigen Gipfel
finale Aussicht auf den See und die umliegenden Berge

Ruhetag – Obwohl die Wanderung im üblichen bzw. unteren Rahmen von 1000 Hm und 16km war hab ich meine Beine doch nun ziemlich gespürt und beschlossen den nächsten Tag mal wirklich ruhig anzugehen (auch da das Wetter schlechter angesagt wurde als es dann war) um Blog zu schreiben, ein paar Texte von Freunden zu lesen und die Weiterreise zu planen. Das hat dann eigentlich auch wirklich viel Zeit beansprucht, einerseits um herauszufinden wie die Busse fahren und wie ich das optimal mit den Iguazu Wasserfällen abstimmen kann. Leider geht es sich zeitlich nicht aus die zweimal 20h Busse zu nehmen und ich habe Flüge buchen müssen. Das hat nicht nur meinem Gewissen geschadet, sondern auch meinen Nerven beim Buchen. Warum? Die meisten Seiten haben ein anderes Protokoll für die Kreditkarten und daher blockt meine Bank, hab es dann mit verschiedenen Anbietern probiert, dann sogar mit anderen Flügen um noch mehr Anbieter zur Auswahl zu haben. Cheaptickets ist dann glücklicherweise in der Schweiz angesiedelt und ich hatte nach nur 4h meine Ruhe. Tolles Abendessen gabs leider keines, denn der Koch war mit dem englischen Pärchen auf einer Tour und sie sind zu spät zurückgekommen. Bis ich das dann gecheckt habe war es schon 21 Uhr und ich am Verhungern. Bin dann mit einem Amerikaner zum nächsten Restaurant, haben dort brav am Eingang gewartet um einen Tisch zu bekommen da es recht voll war, bis wir erkannt haben dass die Tische draußen eigentlich auch schon Leute sind die auf einen Tisch warten. Zwischendurch ist ein Typ mit Verstärker vorbei gegangen, es gab anscheinend Live Musik und deswegen war so viel los. Sind dann ins Restaurant nebenan gegangen und haben sofort einen Tisch bekommen (eine Stunde später war es genauso voll, alle die beim anderen Restaurant keinen Platz bekommen haben denke ich). Hab mich dort dann überwunden und ein Milanesa Napolitana bestellt, eine Art Schnitzel. Art Schnitzel da es es normales Schnitzel ist jedoch mit Schinken, Käse, Tomate und viel Oregane oben drauf, also ein nach Außen gestülptes Cordon Bleu. Eigentlich ein Sakrileg für einen Österreicher, aber man will ja für alles offen sein. Es war dann eh okay (war sogar gut aber das wollen wir jetzt nicht zugeben) und der Napolitana Teil hat die schlechte Panade des Schnitzels wett gemacht. Also wenn ihr meint euer Schnitzel hat zu wenig Kalorien könnt ihr das ganz einfach nachmachen! Sonst ist es jetzt auch relativ windig, zur Freude der Segler und Windsurfer, hab auch überlegt vielleicht einen Tag zu surfen denn im Vergleich zum Meer hat es bei dem Wind keine so großen Wellen, aber dann ist es halt auch wieder recht frisch, also eher nicht.

Milanesa Napolitana – sieht nur wie Schinken und Käse aus, aber da versteckt sich ein Schnitzel darunter!

Laguna Negra und Cerro Lopez – Generell ist das Wetter jetzt leider wieder etwas kühler, so um die 15 Grad, aber fürs Wandern ideal. Hab daher auch gleich die nächste größere Wanderung gemacht zur Laguna Negra. Laut Hostel sind es 14km in eine Richtung und der Bus dort hin fährt nicht so oft, bin daher gleich kurz nach 8 los (aufs Frühstück wird nicht verzichtet, brauch ja die Energie!). Der Bus hat dann direkt vor dem Start gehalten und ich konnte gleich loslegen, sogar ziemlich flott da es neben dem Flusslauf mit nur sehr mäßiger Steigung bis zum Berg ging, der letzte Teil war dafür dann der Großteil der 800 Hm. War dann aber so schnell dass ich mir in der Schutzhütte gleich wieder die Karte angesehen habe um eine eventuelle Rundtour zu machen.

Refugio Italia bei der Laguna Negra

Auch hier haben sie gemeint ich sollte gleich weiter wenn ich dann wieder einen Bus zurück erwischen will denn der weitere Weg ist sehr felsig und schwieriger zu gehen als der Teil zuvor. Gesagt, getan! Und sie hatten nicht Unrecht, denn es waren im Prinzip wirklich nur große Fels/Geröllhaufen die ich dann hinauf bin. Im unteren Teil war das Geröll aber groß und schwer genug dass es nicht gerutscht ist, aber auch noch klein genug dass man bequem steigen hat können. Da hat es dann auch schon die ersten Aussichten auf die Berge Richtung Chile sowie auf die Seen gegeben, das hat dann auch gleich ordentlich motiviert ganz hinauf zu klettern. Hier waren nur die Markierungen sehr schlecht und hauptsächlich solche Steinhaufen. Die sieht man von oben, genauso wie den schwer erkennbaren Weg von oben zwar gut, von Unten sehen sie aber genauso wie der Hang aus und erkennt sie eigentlich nur gut von der Seite. Bin daher eigentlich wieder mal viel neben den eigentlichen Wegen gegangen, aber es war nicht viel schwerer.

Hinauf zum Cerro Lopez bin ich sogar absichtlich nicht auf dem Weg gegangen der voller kleinem Geröll und somit viel rutschiger war, sondern habe mir daneben zwischen zwei Türmen einen Weg gebahnt. Dort konnte ich mich an der Seite gut entlang der Felswand hinaufziehen ohne eine Gerölllawine auszulösen, musste dennoch verdammt gut aufpassen und jeden Tritt zuerst prüfen. Aber oben hat sich dann alles gelohnt, so eine tolle Aussicht, auf einem Hügel hat es sogar einen Hochsitz gegeben um diese noch intensiver genießen zu können, der war jedoch leider besetzt. Von dort ist es dann nur mehr bergab gegangen, insgesamt 1300 Hm. Einen Teil konnte man jedoch auf den Schneefeldern hinunterrutschen, hab ja vom Vulkan gelernt und wollte nicht wieder komplett nass werden. Hab mich daher hingehockt, einen Fuß weiter vorne und eine Hand im Schnee zum Stabilisieren. Einfach nur mit der Fußstellung in Hangrichtung oder quer hab ich es dann geschafft sehr kontrolliert die Hänge hinunter zu kommen ohne auch nur ein bisschen nass zu werden. Unten hätte ich dann eine Stunde auf den Bus warten müssen, aber gemeinsam mit einem Spanier sind wir dann mit 3 Amerikanern die ich am Weg hinunter überholt habe zum Kreisverkehr an dem mehr Busse halten mitgefahren und hatte dann auch noch das Glück sofort in den richtigen Bus steigen zu können.

Aussicht vom Cerro Bailey Willis auf die Schotterberge
der Tunnel sieht bei genaurem Hinsehen so aus als ob ein Turm einfach zur Seite gefallen wäre und sich verspeilt hätte
Felsturm an dessen Seite ich nach oben gestiegen bin
höchster Aussichtspunkt neben dem Cerro Lopez sogar mit Hochsitz

El Bolson – Aber am Ende hab ich meine Knie dennoch gespürt und wollte daher am nächsten Tag nach El Bolson, einer Hippie Stadt, es hat aber am Vormittag keine Plätze mehr gegeben und am Nachmittag hätte es sich nicht mehr ausgezahlt. War dann hier in Bariloche noch am Cerro Otto und wollte zum Habsburgstein wandern. Der Weg war dann aber nur gerade steil hinauf auf Sandboden der sehr anstrengend und rutschig war, vor allem mit den Turnschuhen. Dann wurde es sehr windig, kalt und sogar regnerisch. Oben wurde mir dann zuletzt auch noch der Eintritt zum Cafe verwehrt, und wollten für den Eintritt in den Komplex 600 Pesos. Das war dann etwas unverschämt und ich bin einfach den Weg weiter einen anderen Weg hinunter und habe dort eine Hütte gefunden. Im Winter muss es schon cool sein mit Rodelbahn und anderen Aktivitäten für Familien, aber jetzt gibt es nur Souvenirläden und eine Seilbahn die aufgrund des Windes nicht in Betrieb ist. Den Habsburgstein hab ich auch nicht mehr besucht da der Weg in diese Richtung komplett offen ist und der Wind einfach zu stark und kalt war (war auf das warme El Bolson vorbereitet und hatte weder Jacke noch Handschuhe dabei).

Der ursprüngliche Plan war ja auch in El Bolson wandern zu gehen, aber die Touren dort sind alle etwas weiter draußen und dauern mehr als 12 Stunden. Das geht sich dann wegen An- und Rückfahrt auch nur schwer in einem Tag aus (müsste man dort oder auf einer Hütte übernachten), selbst wenn ich schnell bin und nur die Hälfte der angegebenen Zeit benötige. Der Alternativplan war dann zu ein paar Aussichtspunkten oder zum See zu schauen die beide so 15-20km entfernt sind, entweder mit dem Bus oder einem Rad. Leider war das Wetter dann doch nicht so gut wie erwartet und einfach nur bewölkt und extrem windig, es hätte sich nicht ausgezahlt zu einem dieser Punkte zu schauen, bin daher einfach in der Stadt herum gewandert. Den zuvor erwähnten Hippie Vibe hab ich nicht gefunden, aber dafür eine gigantische (El Bolson) Kleingarten-Siedlung. Am Hauptplatz hat es dann noch einen Markt gegeben mit viel Handwerkszeug und Essen. Die Verkäufer waren zwar entweder etwas alternativer oder älter, aber das waren sie überall anders auch. Erst so ab 16 Uhr als dann endlich die Sonne etwas hervorkam sind dann auch so langsam die ganzen Musiker und Straßenkünstler gekommen, dann war es auf einmal gleich viel hipper. Auch hat ein Typ mich angesprochen, dachte zuerst er bettelt, dann hat sich herausgestellt er wollte mir Blumen verkaufen, hatte aber keine dabei. Manchmal bin ich halt schon sehr naiv und es hat dann noch einige Sekunden länger gebraucht um zu checken dass er Marihuana meinte. Mit der Sonne war es dann sehr entspannend dem bunten Treiben im Park zuzusehen und den verschiedenen Bands zuzuhören, aber leider etwas zu spät um noch einen der Aussichtspunkte zu besuchen. Die Rückfahrt war dann zumindest landschaftlich sehr schön, bin diesmal auf der „guten“ Seite gesessen. Hab meinen Bus extra noch so ausgewählt damit ich wieder rechtzeitig zum Abendessen in der Unterkunft bin, wurde dann jedoch mit zwei schlechten Nachrichten überrascht: 1) es gibt kein Wasser und 2) daher auch kein Essen! Anscheinend gibt es ein Problem mit der Zuleitung zum Haus (erklärt auch den schlechten Wasserdruck zuvor) und an einem Samstagabend ist das ziemlich blöd. Es gab das Angebot im Haus einer der Besitzer duschen zu können, aber ich bin einfach mal essen gegangen. Diesmal hab ich in dem einen Restaurant einen Platz bekommen da ich etwas früher dran war (später gab es wieder eine riesen Schlange). Das Essen war im anderen Restaurant besser, aber das Bier hat hier überzeugt. Nur das Einschenken nicht so, entweder die Zapfanlage ist nicht gut eingestellt (die Haltung der Gläser hat gepasst) oder es war in jedem Fass fast nix mehr drin, aber was hier weggeschüttet wurde (da blutete das Kellnerherz)würde es in Wien nicht geben. Es hat dann zumindest wieder Wasser gegeben als ich zurück gekommen bin und ich konnte nach einer schönen warmen Dusche entspannt meine letzte Nacht im Green House Hostel verbringen.

Jetzt heißt’s endgültig Adios Patagonien und es geht weiter nach Buenos Aires, ganze 20 Stunden mit dem Bus, hab schon mal ein paar Serien heruntergeladen.

1 thought on “#37 – Bariloche

  • „Ist für mich das typisch südamerikanische: auf keinen Fall anstrengen, das machen nur Verrückte oder hauptberufliche Sportler.“

    That sounds like a great life philosophy…

Comments are closed.