#30 – El Chalten
El Chalten ist ein kleines nettes, sehr touristisches Dorf, wieder einmal nur Restaurants, Bars (überal Craft Beer!) und Hostels. Aber hier ist es irgendwie nicht so gedrungen und es fühlt sich nicht so konzentriert wie in El Calfate an.
Am ersten Tag hätte ich gleich loslegen können mit den Wanderungen, denn drei waren geplant, aber die Wolken sind in den Bergen gehangen und ich bin nur zu den zwei nähesten Aussichtspunkten gegangen und habe dann den viertel Tag ruhig verbracht und mich mit meiner russichen Zimmergenossin unterhalten. Obwohl das Wetter am nächsten Tag sind wir (das Pärchen, anfangs die Russin und ich) dann aber dennoch wandern gegangen und haben es super getimed am Ende bei der Lagune dann beinahe ganz klare Sicht auf den Cerro Torres zu haben. Dort hat man noch ein wenig höher gehen können zu einem Aussichtspunkt, einen Grat entlang mit viel Wind, da hat man sich teilweise voll dagegen lehnen müssen um nicht weggeblasen zu werden. Aber im Endeffekt war die Aussicht nicht viel anders als von der Lagune aus. Am nächsten Tag haben wir dann die Wanderung zum Fitz Roy mit einem Abzweiger zu den Piedras Blancas gemacht. Gegen Ende gibt es einen „steilen“ Anstieg von 400m und dort staut sich dann alles etwas da die Leute meist einfach am Weg stehen bleiben bevor sie merken dass sie vielleicht einen Schritt zur Seite machen. Da haben sich einige wirklich gequält. Die Aussicht war es aber auf jeden Fall wert, einerseits in Tal wo wir auch wieder Kondore fliegen haben sehen, und andererseits haben wir den Fitz Roy fast ganz gesehen, wieder perfekt getimed (die Wetter Vorhersagen sind anscheinend wirklich akkurat), danach hat es zu winden und zu tröpfeln begonnen.
Die Wanderungen selbst waren sehr schön und abwechslungsreich (wenn auch lang mit 22 und 24 km), man kommt bei Felswänden vorbei, durchquert Wälder und überquert Flüsse, ist auf Steilhängen, sieht Seen und Wasserfälle. Vor allem sind sie sehr flach, 250-300 Höhenmeter ohne die finalen Aussichtspunkte, deswegen sind hier auch viele Leute unterwegs. Also auch viele ältere Wandergruppen (mir kommt vor hauptsächlich Franzosen) und Leute die nicht so fit aussehen und sich dennoch die tolle Landschaft gönnen. Einerseits cool dass hier alle Leute sich bewegen und in die Natur wollen. Andererseits stört es mich in der Stadt wenn ich nicht mein schnelleres Tempo gehen kann und freu mich dann auf die Natur und die Freiheit, denkt man halt und steht dann hier auch mal in der Schlange oder muss permanent auf eine gute Stelle zum Überholen warten. Das war etwas mühsam, aber da wir ja eh immer um einiges schneller waren als angegeben war und die Wanderungen nur so 5-7 Stunden gedauert haben hatte man eh keinen Stress mit Tageslicht. Am letzten Tag hätte ich mir noch überlegt einen Aussichtspunkt zu besuchen mit 1000 Hm Anstieg, aber auch hier waren es wieder 20km Strecke und das Wetter war auch nicht so gut, schon herunten nicht also weiter oben dann noch bewölkter. Hab daher eine Mini-Wanderung zu einem Wasserfall gemacht, bin dort etwas herumgeklettert und dann wieder zurück, Blog geschrieben, werde dann mit dem Pärchen Abendessen gehen und dann mit dem Nachtbus nach Los Antiguos. Von dort muss ich irgendwie über die Grenze in das anliegende Dörfchen Chile Chico und entweder erwische ich die Fähre (oder sie geht eh öfter als 2/Tag) auf die andere Seite oder muss mit dem Bus herumfahren, wird sich zeigen wie pünktlich der Bus ist und wie lange ich an der Grenze brauchen werde.
Etwas ist mir noch aufgfallen, hier ist es üblich sein Mate-Becher überall mitzunehmen und diesen bei jeder Gelegenheit zu trinken (wird immer wieder neu aufgegossen, die ersten Male ist er sehr stark bis er dann geniessbar wird, hab das eine Zeit lang in Zürich gemacht, aber dann trinke ich zu viel davon und hab dann Konzentrationsschwächen bzw. fang zu zittern an, nichts für mich …). Jedenfalls gibt es somit auch eine große Nachfrage nach heißem Wasser, welches auf Tankstellen oder touristischen Punkten mit Automaten gestillt wird, welche für ein paar Pesos die Thermosflaschen auffüllen.
Aber hier nun ein paar Eindrücke von den Wanderungen:
erster Tag vom nahen Los Aguilas Aussichtspunkt mit Blick auf die Steppe und den See
Panorama vom Los Aguilas Mirador
idyllische Flusslandschaft mit Schlucht am Beginn der Cerro Torre Wanderung
Aussichtspunkt auf den Cerro Torre und dem davor liegenden Wald, der graue Teil wurde wahrscheinlich einmal überflutet und ist abgestorben
Nah-Ansicht der Türme am Grad zum Aussichtspunkt
Aussichtspunkt Maestri des Cerro Torre
Flusslandschaft vor El Chalten
Piedras Blancas Aussichtspunkt der Fitz Roy Wanderung
Piedras Blancas Aussichtspunkt der Fitz Roy Wanderung
Aussicht vom Fitz Roy auf das Plateau über El Chalten
wolkenbehangender Fitz Roy und die tausend Wanderer
Nahansicht des Fitz Roy
am Rückweg sind die Wolken beinahe ganz verschwunden, hätten doch noch 5 Minuten länger oben den Wind aushalten sollen
Wasserfall Chorillo del Salto
Aussicht vom höchsten Punkt des Wasserfalls auf das Flusstal
Should I understand that French people are old, not fit and annoying?
no for their age they’re really fit, hope I’ll be that fit when I’m their age. just there is quite so many people and bigger groups which makes the hike slightly annoying. Would never generalize and put that on all the french, though I’d have some examples at hand ^^