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#25 – Argentinien – Purmamarca, Salta, Mendoza

#25 – Argentinien – Purmamarca, Salta, Mendoza

#25 – Argentinien – Purmamarca, Salta, Mendoza

Purmamarca – Eigentlich war Argentinien nicht geplant, aber nachdem so viele Leute erzählt haben dass die Regenbogenberge in Peru so überlaufen sind und man nur mehr weitergeschoben wird, haben wir die Alternative in Purmamarca in Argentinien ins Auge gefasst und dann gleich auf dieser Seite der Anden über Salta und Mendoza nach Süden zu reisen. Soll eine wunderschöne Landschaft sein die außerdem noch ausgezeichneten Wein zu bieten hat.

Sind dann mit viel Verspätung in Purmamarca angekommen und wollten erst einmal die Weiterfahrt klären, aber nicht direkt nach Salta sondern mal nur die halbe Strecke nach San Salvador de Jujuy, wofür wir jedoch nur mit Bargeld bezahlen konnten. Es gab zwar zwei Bankomaten im Dorf, die waren jedoch beide außer Betrieb, eine Zwickmühle. Haben dann eine nette Verkäuferin gefunden die bereit war mit 20 Dollar zu wechseln, sogar mit sehr fairem Wechselkurs! Der erste Stress war überwunden und wir konnten endlich los die farbigen Hügel und Berge zu bewundern. Es gibt Mini-Aussichtspunkte für die man 30 Cent bezahlen muss und kann dann um den Haupthügel herumwandern. Auf der Rückseite bietet sich dann auch noch ein schöner Anblick anderer farbiger Berge deren Farben von Smaragdgrün, Weinrot Braun-/Ockertönen, Orange, Rot, Rosa und Weiss reichen. Generell sind die Farben noch viel schöner wenn die Sonne scheint, wir hatten natürlich das Glück dass es sobald wir losgegangen sind zu tröpfeln begonnen hat und eher bewölkt war.

Haben dann noch gegessen und sind weiter nach San Salvador, dort haben wir den Anschlussbus um eine Minute verpasst, hatten aber Glück dass es noch einen Bus gab der nicht im Fahrplan stand und in 20 Minuten abgefahren ist, sonst hätten wir 2 Stunden warten müssen und wären erst nach Mitternacht in der Unterkunft in Salta angekommen. Da gab es auch ein Problem, da Booking momentan etwas spinnt, denk es liegt an den schlechten und immer wieder abbrechenden Internetverbindungen, denn ich habe für Februar anstatt für Jänner gebucht (ein weiteres mal habe ich für das richtige Datum aber dieselbe Unterkunft in Mendoza statt für Punta Arenas gebucht, muss da am Schluss immer doppelt so genau kontrollieren). Hab das einen Tag davor gemerkt und die Unterkunft angeschrieben, die meinten es sei kein Problem. Bei der Rezeption saß natürlich jemand anderer und es musste kurz telefoniert werden, es hat dann aber doch alles geklappt und wir konnten müde ins Bett fallen.

parque San Martin – mit grossen Becken in dem Tretboote herumfahren

Salta – ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, hat eine wunderschön erhaltenes koloniales Zentrum und ist als der katholische Teil Argentiniens bekannt (laut Führung). Einmal war Paul II zu Besuch und es wurde extra eine Statue für ihn errichtet, zu diesem Anlass und dem jährlichen Fest im September kommen dann mehr Leute nach Salta als hier eigentlich wohnen, hier finden also richtige Pilger-Festivals statt! Generell ist hier eine ganz andere Stimmung (in Chile kennen wir ja nur die Wüstenstadt San Pedro …), sehr westlich, alles viel mehr geordnet, schönere Geschäfte und Restaurants und die Leute sind uns auch viel ähnlicher. Sprich es gibt so gut wie keine indigenen wie wir sie von der anderen Seite der Anden gewohnt sind, sprich entweder hier vermischten sich viel mehr Leute mit den Spaniern, oder warn es dann doch die ganzen Deutschen/Österreicher die dann etwas später gekommen sind? Das lassen wir jetzt mal so im Raum stehen. Als erstes wollten wir nun Geld abheben, aber jede Bank (haben es eine Stunde lang probiert) verlangt entweder 5 oder 10 Euro Gebühr, erlaubt aber nicht mehr als 60 Euro abzuheben, eine Frechheit! Mir wurde gesagt ich soll Dollar mitnehmen da der Kurs gut zum Wechseln ist, habe aber nicht gecheckt dass die Gebühren hier so hoch sind. Wollten dann Geldwechseln, aber am Sonntag hatten die alle zu. Immerhin kann man bei den meisten Geschäften und Restaurants mit Karte zahlen, somit sind wir mit dem Minimalgeld vom Vortag weiter.Haben dann eine Wanderung im nahen San Lorenzo gemacht, eine kleine Oase. Hat mich ein wenig an Schrebergärten erinnert, nur mit großen Villen, oder andersrum an Döbling ohne Asphalt. Sind nämlich zu früh aus den Bus ausgestiegen und wollten einen anderen Weg nehmen der sich dann als Sackgasse herausgestellt hat, sind dafür aber durch das Villen-Viertel gewandert. Es ging dann beim Museum hinauf auf den Hügel, es hat sogar eine große Tafel mit den verschiedenen Routen in unterschiedlichen Farben gegeben. Außer uns war nur noch eine andere Familie dort die wir aber schnell überholt haben und aber auch feststellen mussten, dass es keinerlei Markierungen gibt, auch wenn sie zuvor schön auf der Tafel gezeigt wurden. Sind nach Gefühl hinauf bis wir zu einer großen Wiese gekommen sind, dachten Anfangs das wäre es dann (da der höchste Punkt), aber die Handy Karte hat verraten dass es noch weiter nach hinten geht. Sind dann noch ein Stück weiter um eventuell auf die andere Seite des Flusses zu kommen, aber da es keinerlei Hinweise gegeben hat wie lange es noch weitergeht und wir wegen dem erfolglosen Geld abheben so viel Zeit verloren haben, sind wir dann eher wieder Richtung Unten gegangen, halt auf irgendwelchen Kuhwegen. Das hat mich ein wenig an die Wanderung mit Richi in Kärnten erinnert wo einen die Markierungen in den Wald führten, dann plötzlich verschwanden und durch viele andere Bunte Förster-Markierungen ersetzt wurden um einen möglichst in die Irre zu führen. Haben das damals nicht gleich verstanden und sind dann am Ende ein getrocknetes Flussbett hinunter. Hier war es nicht ganz so schlimm da wir zumindest fast immer Sicht auf San Lorenzo hatten. Sind dann tatsächlich zum Fluss gekommen und dort waren dann auch sehr viele Leute, das ganze hatte schon Naherholungsgebiet Charakter. Es waren überall Familien und Freundesgruppen die neben oder im Flussbett saßen und eine schöne Zeit genossen haben. Ganz unten angekommen haben wir dann festgestellt, dass der Bus bis hier zum Fluss gefahren wäre, tja ich und meine Ideen mit den anderen Routen.

spazieren in San Lorenzo, sieht etwas wi in der Au aus, nur mit Villen dazwischen.

Für den Bus hat es dann auch schon eine lange Schlange gegeben und wir hatten ja auch kein Ticket, hier braucht man nämlich eine Karte die man zuvor aufladen muss. Haben daher eine Frau hinter uns gefragt die mit ihren zwei Kindern unterwegs war und die auch gleich eingewilligt hat. Auf einmal ist sie nur an der Schlange vorbei, hat den Busfahrer etwas gefragt und sich vorne hingestellt, wir sind einfach mit und dann auch gleich in den Bus. Familien haben anscheinend Vorrang, und wir gehörn ja quasi zur Familie. Es hat sich niemand aufgeregt und wir waren dann in 20 Minuten wieder in der Stadt. Super Glück gehabt die richtige Person angesprochen zu haben. Am nächsten Tag hat dann Tanja Euros gewechselt und wir haben eine Free-Walking Tour gemacht. Waren ca. 10 Leute und 3 Hunde. Ja richtig gelesen, 3 Hunde. Die Streuner gehen anscheinend mit den Gruppen mit, wahrscheinlich um regelmäßig ihr Revier zu markieren. Anfangs war es nur ein Hund, aber beim ersten Stopp hat die spanische Gruppe dann leider noch zwei weitere Hunde an uns übergeben. Und ja leider, denn einer der Hunde war wirklich etwas deppert! Der hat die Gruppe beschützen wollen und hat alles und jeden angebellt, teilweise angesprungen aber zumindest nicht gebissen. Bei einem Stopp neben einer Botschaft (denke ich) war ein Schäferhund und die haben es sich in voller Lautstärke gegeben, mussten die Straßenseite wechseln um etwas zu verstehen.

Rathaus am Unabhängigkeitsplatz, ältestes Gebäude von Salta
alte „Kommerz“ Straße mit dem Anwesen einer Präsidentenfamilie im Vordergrund
St. Franziskus Kirche mit dem höchsten externen Glockenturm in Südamerika
unerwünschter Bodyguard vor dem St. Benedikt Konvent, mittlerweile dürfen die Nonnen auch wieder austreten wenn sie wollen, es gibt nur mehr 20 und sie suchen Mitglieder
Blick auf Salta vom Aussichtspunkt

Sonst waren wir dann noch bei einem Aussichtspunkt oben bei dem es sich voll abgespielt hat, aber es hat dort obwohl eine Seilbahn hochfährt nicht viel gegeben und die Aussicht war eigentlich auch nicht so schön. Ging dann wieder in die Stadt und um etwas Zeit totzuschlagen sind wir dann ins Kino, es hat nur Frozen 2 gespielt. Hab ohne Untertitel nicht einmal die Hälfte verstanden, es war immerhin ein Kinderfilm der so gut wie selbsterklärend war und somit gings. Anschließend nur mehr zum Bus um 18 Stunden und ca. 1300 km später in Mendoza anzukommen, die bisher längste Busfahrt, war aber angenehmer als andere und wir saßen ganz vorne und konnten die Landschaft in vollem Ausmaß genießen.

Sind dann am 6.1 (Dienstag) weiter nach Mendoza, am Weg hat es sich im Parque San Martin dann ordentlich abgespielt, der war komplett voll mit Leuten, Hüpfburgen, Wasserfarben-Malstationen und sonstigen Aktivitäten, es war anscheinend Feiertag im großen Stil.

Mendoza – Ist um viele größer als Salta, modern, sauber (es gibt extrem viele Mistkübel, außerdem einen lustige Observation: Die Mistkübel der Häuser sind Metallkörbe auf Stangen in denen der Müll für die Abfuhr bereitgestellt wird, entweder ein einfacher Korb oder unzählige andere Variationen) und geordnet. Wir wohnen nahe dem Zentrum und hier sieht es wie eine riesige Mariahilferstraße aus, überall Geschäfte und Restaurants. Mendoza ist für seine exzellenten Rotweine (hauptsächlich Malbec, Cabernet, Syrah, Merlot und viele mehr) aber auch Weissweine (Sauvignon Blanc, Chardonnay und Muskateller) bekannt.m ersten Tag haben wir daher die klassische Wein Tour gemacht, sind mit dem Zug nach Maipu gefahren und haben uns dort bei einem Radverleih informiert und Verkostungs-Tickets gekauft. Es gäbe noch viele weniger touristische Weingüter weiter draußen, aber den zusätzlichen logistischen Aufwand wollten wir nicht eingehen. Sind nicht wie alle anderen mit dem Rad gefahren sondern spaziert, waren ja nur 10-12km (haben wieder einmal ungläubige Blicke geerntet). Der erste halt war ein Weingeschäft gegenüber dem Weinmuseum deren Verkäuferin Verwandte in Tribuswinkel hat, lustig. Und obwohl es eine Weinhandlung war gab es dennoch Bier, auch hier hat mittlerweile die Craft Beer Welle voll eingeschlagen und sie meinte jeder muss anscheinend zumindest ein paar Biere im Sortiment haben. Dann ging es zum ersten eher kleinen Weingut dass Bio-Wein produziert. Durften einen Cabernet, einen und einen Schaumwein probieren. Interessant swar der Schaumwein. Bin sonst kein Fan von süßen Weinen und noch weniger von Sprudel, aber der war echt sanft und vor allem nicht allzu süß da sie nur den natürlichen Zucker verwenden und auf weitere Zugaben verzichten (der wäre was für Max gewesen!). Wir haben die Dame nicht weiter ausgefragt wie es ist Bio-Wein zu produzieren wenn rundherum alle brav spritzen, aber es geht ja nur um die eigenen Produktionsmethoden bei den Regulierungen nehm ich an, da frag ich mal den Johannes. Dann ging es zu einem mittelgroßen Weingut: Trivento. Das ganze hat schon beim Eingang wie ein großer Konzern gewirkt, mit Portier und Empfang in einer Eingangshalle voller Kunstobjekte (es werden regionale Künstler unterstützt und es hat sich eigentlich um ein kleines Museum gehandelt in dem wir die Verkostung hatten). Interessant ist auch dass dieses Weingut erst 22 Jahre alt ist und von dem chilenischen Weingut Concha y toro gegründet wurde. Dieses kannte ich bis dato auch nicht, Concha y Toro sind aber die größten Weinhersteller in Chile (mit zusätzlichen Weingütern in Argentinien, Californen etc. und kommen auf über 10.000 ha) und sind weltweit unter den top Exporteuren. Haben auch hier einen Cabernet, einen Malbec und einen Charadonnay verkosten dürfen. Der Malbec hatte diesmal keine süße sondern eine scharfe Note, deutlich Chili, Paprika und Pfeffer die ich sonst nur von Weißweinen kenne, ist aber anscheinend hier typisch. Sind dann auch kurz in eine der Produktionshallen gegangen, da stehen Tanks mit gesamt-Volumen von ca. 100.000 Liter herum, einige davon in Eiform aus Beton. Um zu verhindern dass der Kohlenstoff die Schalen nach oben drückt (erfordert sonst dass man den Wein wieder von oben hineinpumpt und das ganze erneut durchmischt) verwenden sie diese Betoneier. Inspieriert von antiken Tongefäßen in denen zum ersten mal Wein produziert wurde, sollen diese Tanks autonom sein und durch die Form eine Zirkulation der Gase und automatische Durchmischung erlauben, beschichtet sind diese Eier mit Glasfaserhaaren die einen Sauerstoffaustausch erlauben aber ein Durchsickern des Weins verhindern. Das war etwas komplett Neues das ich zuvor noch nice gesehen habe. Dann durften wir noch kurz die Fasslagerhalle besichtigen in der 3000 der ca. 7000 kleinen Holzfässer und 40 große Fässer lagern. Die großen Fässer sind interessanterweise nicht aus französischer Eiche sondern aus österreichischer Eiche, diese hat anscheinend nur wenig Einfluss auf den Wein (bestimmt durch die Porengröße), war mir nicht sicher ob das ein genereller Seitenhieb auf unser Land war. Jedenfalls, sollten unsere Eichenwälder komplett abgeholzt werden wissen wir zumindest wer daran Schuld hat! Dieses mittelgroße Unternehmen produziert 3.7 Millionen Liter Wein von denen es dann ca. 2 Millionen Liter in Flaschen schaffen, wäre interessant das mit österreichischen Weinproduzenten zu vergleichen, oder ganz Österreich. Bei der letzten Station gab es dann noch einen Malbec und eine Olivenöl und Olivenpasten Verkostung, denn Mendoza ist auch eine traditionelle Olivenregion. Etwas angeheitert wollten wir dann zurück und hatten 4 Minuten um zur Bussstaiton zu kommen, und einmal, wirklich einmal ist der Bus nicht zu spät sondern sogar überpünktlich! Haben ihn gerade noch vorbeifahren gesehen, eine ganze Minute zu Früh! Laut Fahrplan mussten wir 40 Minuten warten, aber es dazwischen noch einen Bus gegeben der Richtung Mendoza gefahren ist, haben diesen jedoch nicht erwartet und sind gegenüber im Schatten gesessen und haben diesen auch verpasst. Der nächste Bus ist natürlich mit 20 Minuten Verspätung gekommen, die Uhr im Bus hat aber natürlich die „korrekte“ Uhrzeit angegeben (die Ticketuhr jedoch nicht …). Noch dazu war dieses Ticket teurer und wir hatten nicht genug Guthaben und mussten wieder jemanden bitten mit seiner Karte gegen Bargeld zu bezahlen (das Ende war dann etwas ärgerlich, aber ist ja alles gut gegangen). Heute haben wir uns nur noch ein paar Parks angesehen, sind zum Cerro de Gloria (hat weder vom Monument noch vom Ausblick etwas mit der Gloriette gemein). Das Regierungsgebäude ist rings um von Parks umgeben, Das Gebäude selbst ist nur ein Block jedoch mit schönem Eingang und Rampe, nur die vielen Klimaanlagen sehen etwas fehl am Platz aus. Außerdem gibt es genau 3 Fenster ohne den Dingern, wahrscheinlich Praktikantenbüros. Am Abend sehen wir uns noch Star Wars, diesmal auf englisch an. Ein ganz entspannter Tag bevor es dann morgen früh wieder nach Santiago de Chile geht, wo Tanja und ich dann in unterschiedliche Richtungen fliegen werden. Tanja nach Westen Richtung Heimat, ich Richtung Süden nach Patagonien.

Unabhängigkeitspark mit Fontaine bei Nacht
Unabhängigkeitspark mit Neon Emblem
erster Weinshop bei der Verkostungs-Tour
letzte Station im nicht mehr produzierenden Weingut mit beeindruckenden antiken Weinfässern
Cerro de Gloria, hatte leider wenig mit der Gloriette gemein
Regierungsgebäude mit all seinen schönen Klimaanlagen

Insgesamt war es hier leider zu kurz, hätten uns noch gerne Weißwein in Cafayate verkostet und in den vielen schönen Nationalparks wandern gegangen, sowie den höchsten Berg der Anden (Aconagua) besucht, jetzt fahren wir auf dem Weg nach Chile nur vorbei. Aber da Argentinien eigentlich nicht geplant war ging sich leider nicht mehr aus, müssen wir mal wieder kommen!

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