#23 – Uyuni Wüsten
Wie versprochen kommen jetzt ein paar bis sehr viele Highlight Fotos. Wir sind nämlich drei Tage lang mit dem Auto durch die verschiedenen Uyuni Wüsten bis zur chilenischen Grenze chauffiert worden und haben außer den zwischenzeitlichen Mahlzeiten eigentlich nur fotografiert. Das Foto sortieren und auswählen hat dann auch dementsprechend lange gedauert. Aber der Reihe nach: Wir sind mit dem Nachtbus in Uyuni angekommen, verschlafen ausgestiegen und sofort von unzähligen Agentur Damen mit Flyern und Informationen attackiert worden. Haben einmal brav zugehört um einen Überblick zu bekommen und haben die dann abgewimmelt um mal einen Kaffee zu trinken. Danach sind wir dann einige Agenturen abgeklappert um noch mehr zu vergleichen um dann festzustellen dass das erste Angebot beim Bus auch das Beste gewesen wäre, tja Schade denn diese Agentur haben wir dann nicht mehr gefunden. Da wir auch noch mit all den Rucksäcken herumgerannt sind wusste jeder was los ist und wir sind permanent angesprochen worden, bis es uns zu dumm geworden ist und wir einfach eine Agentur ausgewählt haben die zumindest nahe an das erste Angebot herangekommen ist, einfach nur um die Rucksäcke ablegen zu können und etwas Ruhe zu genießen. Bezahlt habe ich dann mit Karte da die ersten drei Bankomaten kein Geld mehr hatten (kommt in den Touri-Dörfern gleich mal vor) bis wir dann einen anderen Bankomaten weiter weg gefunden haben und Tanja abheben konnte. Tanja musste generell in Bolivien das Geld abheben da die Automaten nur einen vierstelligen PIN akzeptieren, meiner hat 6 Stellen (man kann den PIN ändern, NACH einer korrekten Eingabe ….. ), aber wir sind durch Bolivien quasi nur durch gereist. Die Tour dauerte 3 Tage in denen man mit einem 4×4 Geländewagen in dem 6 Touristen und ein Fahrer die eindrucksvollen Landschaften durchstreifen. In unserem Fall waren es 3 bolivianische und eine chinesische Anhängsel Person (die spanische Tour war billiger und es wird nicht so viel erklärt, mein Spanisch hat dafür ausgereicht) die alle ungefähr so alt waren wie wir, sehr angenehm und entspannt waren. Sehr wichtig wenn man ganze 3 Tage miteinander im Auto sitzt, aber nun der Reihe nach:
Tag 1 – Die erste Station war ein Zugfriedhof. Hier wird in der Nähe Silber abgebaut und anfangs wurde noch mit Esel-Karren gearbeitet bis dann die Dampflok erfunden wurde. Die war toll wenn es auch noch Kohle in Bolivien gegeben hätte sowie ein Projekt Uyuni als Verkehrszentrum auszubauen nicht realisiert wurde, somit wurden diese Züge bald durch Diesel-Loks ersetzt und die alten (Ende 18, Anfang 19 Jhd.) dort stehen gelassen. Diese wurden dann aber bald auch von Metall-Räubern ziemlich ausgeschlachtet und es stehen nur noch Skelette herum. Es hat dann leider geregnet wie wir dort waren und es waren dennoch zig zu viele andere Leute dort und wir haben daher gar nicht so viele Fotos gemacht.
Danach ging es zum eigentlich Highlight (davor noch kurz zu einem Touri Markt mit Mittagessen …), der Uyuni Salzwüste, der weltweit größten ihrer Art. Eigentlich machen wir wie gesagt nich so viele Fotos, aber dort hat es uns dann doch auch gepackt (Anm.: die wirklich schönen Fotos sind von Tanja bearbeitet worden). Anfangs waren wir in dem trockenen Bereich der völlig von Salz verkrustet ist mit den Untergrundwasser Lacken (ojos del salar), danach ging es in den „nassen“ Bereich auf dem ca. 1cm Wasser steht und somit ein wunderbarer Spiegeleffekt entsteht, auch haben wir ein paar dieser Perspektiv-Fotos gemacht. Der Guide hat auch noch ein cooles Time-Lapse Video mit der ganzen Gruppe gemacht, aber das bekomme ich hoffentlich bald und wird noch nachgeliefert (genauso wie die tollen Bilder der anderen mit ihren Highend-Handys). Gegen Ende des Tages sind wir dann auf Dämmen Richtung Unterkunft gefahren und es war etwas stürmisch, auf der einen Seite hat es dann ein 50cm hohes stürmisches Salzmeer gegeben während die Rechte Seite trocken war, komisch anzusehen. Die Unterkunft war sehr schön (größtenteils aus Salziegel), aber für das eigen Bad hätten wir extra zahlen müssen und daher wurde es einfach abgesperrt (haben das mit dem Abheben ganz knapp kalkuliert). Es war auch der Silvesterabend und eigentlich wollten wir den ganz ruhig verbringen und früh schlafen gehen. Eigentlich, aber die Bolivianer hatten dann Wein mit, und Tanja den Flaschenöffner. Haben dann mit Karten und Würfeln Trinkspiele gespielt und wir hatten echt schon Angst dass wir es nicht bis Mitternacht schaffen, aber dann sind noch zwei Peruanerinnen von der anderen Gruppe dazugekommen und haben geholfen. Diese haben auch vor Mitternacht noch jedem 12 Rosinen anstatt von Glücksbringer gegeben, quasi ein Wunsch für jedes Monat im neuen Jahr. Aber dann sind wir bald schlafen, dennoch musste jeder am nächsten Tag im Auto noch etwas Schlaf nachholen. Was ich mich frage und der Guide nicht beantworten konnte: Die Salzfelder haben immer 5-6 eckige Formen, dazwischen die Linien sind Stellen an denen das Wasser an die Oberfläche evaporiert, aber warum genau dies Formen. Meine Vermutung ist die Natur der Kristallbildung und deren Strukturen. Quasi das Wasser versucht sich einen Weg zu bahnen und drängt die Kristalle zusammen bis die stabile Form eines Penta/Hexagons entsteht die nicht weiter komprimiert werden kann und den Grenzen solcher Formen evaporiert das Wasser, oder so eben. Bonus-Sticker für die Person die das recherchiert, sonst nerve ich den Marius damit.
cooles Video, Idee, Regie und Durchführung Juan (unser Fahrer)
Tag 2 – am zweiten Tag ging es dann von der Salzwüste in Stein- und Sandwüsten (die ganzen Namen habe ich mir leider nicht gleich notiert und habe die hoffentlich richtig recherchiert) . Der erste Stopp war in einem flachen Tal zwischen zwei Bergketten mit versteinerten Korallen und Algen. Danach gab es eine erkalteten Lavalandschaft des Ollague Vulkans, Mittagessen an der ersten Cañapa Lagune mit Flamingos (die waren dann bei jeder weiteren auch), vom Wind zerschnittenen Stein Formationen („Stone Tree“), känguruartige Viscacha Hasen und die gigantische rote Laguna Colorada voller Flamingos (wirklich überall auf den 70km2). Die Farben der Lagunen sind aufgrund der Wolken nicht ganz zur Geltung gekommen aber waren dennoch bezaubernd. Die Farben kommen meist von den Mineral-Kombinationen der umliegenden Vulkane oder von den Endprodukten von Algen/Bakterien. Dazwischen ging es den ganzen Tag mit dem Geländewagen auf buckligen Strassen (der Fahrer hat echt versucht so ruhig wie möglich zu fahren) zwischen den Standorten teilweise stundenlang hin und her, aber die Aussichten während den Fahrten war meist auch atemberaubend mit all den Vulkanen, Bergformationen und Hochplateaus.
Tag 3 – am dritten Tag ging es dann ganz früh um 5 los zu den Geysiren „Sol de la Mañana“, haben dennoch den Sonnenaufgang etwas verpasst und es war schweinekalt. Die Geysire sind nicht wie erwartet wasser-sprühende Fontänen, sondern Rauch abgebende, blubbernde, nach Schwefel riechende Löcher verschiedener Größen. Trotzdem interessant das mal aus der Nähe zu beobachten. Danach ging es zu den Thermalquellen, zwei Pools hat es gegeben aber nicht genug Zeit für uns ein heißes Bad zu genießen, da wir in das Auto der anderen Gruppe Richtung Chile umsteigen mussten. Glücklicherweise haben sich die zwei Peruanerinnen dazu entschieden mit uns Platz zu tauschen sonst wäre es noch ziemlich eng im Auto geworden. Am Weg zur Grenze sind wir dann noch bei der Salvador Dali Wüste (heißt nur so weil sie seinen surrealen Bildern ähnelt) und der Laguna verde („grün“) vorbeigekommen um dann anschließend bei Hito Cajon über die Grenze zu fahren. Interessanterweise muss man in Bolivien beim Ausreisen bezahlen, nicht viel aber dennoch. In Chile gibt es dann eine mehr oder weniger strenge Kontrolle da keine Pflanzen oder tierischen Produkte eingeführt werden dürfen und es dauert etwas länger die ganzen Rucksäcke zu öffnen. Wir haben die Hut-Tasche mit illegalen Nüssen im Bus gelassen und erfolgreich geschmuggelt, das sind so unsere Adrenalin Momente auf der Reise. Von der Grenze ging es dann ins touristische San Pedro de Atacama, mehr dazu im nächsten Bericht.
The pictures on the salt flat are just amazing! Love them!