#12 – Puerto Lopez
Der nächste Stopp war dann Puerto Lopez, eigentlich Montecristi wofür ich jedoch nach Manta hätte müssen, dies ist jedoch ein hässliche Industrie/Hafenstadt und bin daher lieber schon den halben Weg nach Montañita nach Puerto Lopez gereist. Puerto Lopez und die umliegenden Dörfer sind für ihre wunderschönen Strände, den Nationalpark Machalilla sowie fürs Surfen bekannt. Bin aber erst sehr spät angekommen (da der Flug überbucht war und ich einen späteren genommen habe) und dann erst von Guayaquil nochmals 5h im Bus gesessen bin, und hab somit erst am zweiten Tag die Gegend zu erkunden.
Am ersten Tag habe ich kurz das Dorf erkundet, es gibt lustigerweise einen kleinen Vergnügungspark, einen kleinen Platz mit überdachtem Fussballfeld auf dem permanent Spiele ausgetragen werden und Leute zusehen und die Strandpromenade mit den vielen Restaurants, Bars und Hostels. War leider zu spät um den „Fischmarkt“ in vollem Gange mitzuerleben, denn hier kommen die Leute einfach mit den Pickup-Trucks zum Strand und laden direkt von den Fischerbooten den Fang ein. Auch unglaublich wie viele Möwen, Pelikane und anderen Vögel herumschwirren und manchmal im ganzen Schwarm aus dem Himmel stossen um sich um einen Fisch zu streiten. Das Bild hier hat auch meine Annahme bestätigt dass auf den Galapagos Inseln kaum gefischt wird, hier waren auf einmal viel mehr Boote und ein grosser Markt auf viel weniger Leute.
Fischer nach getaner Arbeit
Letzter Rest des „Fischmarkts“
Dragonball-Schaukel
weisst nicht wann ich zum letzten Mal mit einem Tagada gefahren bin!
Dann ging es wie schon erwähnt nach Montecristi , denn dort werden die besten Strohhüte (welche fälschlicherweise Panamahüte genannt werden) produziert, da es hier das feinste Gras/Stroh dafür gibt. Habe mir schon im vorhinein den bevorzugten Typ (Plantation) herausgesucht und habe dann Geschäfte gesucht. Die ersten zwei waren eher kleine Boutiquen haben aber keinen so guten Eindruck gemacht und keine genauen Angaben zwecks Versand nach Österreich geben können. Im dritten Geschäft bin ich dann fündig geworden, wurde dort auch noch etwas genauer aufgeklärt wie die Qualität bestimmt wird (wie viele geflochtene Reihen es pro cm2 gibt, wie regelmässig die Reihen sind etc.), arbeiten mit DHL Versand was die Zollabwicklung schneller/einfacher gestaltet und haben dann noch auf die Qualitätssiegel aufmerksam gemacht, welche die ersten zwei Geschäfter nicht hatten. Im Endeffekt habe ich dann dennoch die „mindere“ der besseren Qualität gekauft, denn sobald die Qualität wortwörtlich spürbar besser ist zahlt man dann gleich 500$ oder mehr für einen Hut (bis zu ein paar tausend oder sogar mehr). Bin mir nicht ganz sicher wie viel besser ich noch verhandeln hätte können aber dafür fehlt mir der Blick fürs Detail und das Wissen über Strohhüte.
Am zweiten Tag war ich dann endlich wieder wandern oder eher lange spazieren, und zwar im Parque Machalilla . Dort geht es durch die Trockenwälder welche eigentlich eher sehr grosse Sträucher sind zur Küste und auf ein paar kleine Klippen von denen man die vielen Vögel beobachten kann. Palo Santo, einer der richtigen Bäume in den Wäldern wird für den Weihrauch / Räucherstäbchen verwendet ( heisst wortwörtlich heiliges Holz) und hat den angenehmen Nebeneffekt Mosquitos zu vertreiben, es ist anscheinend der Duft und nicht der Rauch den Gelsen nicht mögen. Den Duft kann man vielleicht imitieren oder ein solches Öl erstehen, auf jeden Fall für die nächstn Sommerparty vormerken um ein erneutes Blutbad zu verhindern. Auch interessant ist dass hier die Bäume/Sträucher ihre Blätter abwerfen um nicht auszutrocknen, können jedoch Blüten formen und daher sind viele Bienen am herumschwirren und es gibt unzählige riesige Bienenstöcke in den Bäumen, die meisten davon sind jedoch verlassen oder zerstört. Am Ende kommt man dann zum Los Frailes Strand, der angeblich schönste an der Küste. Sieht nicht unbedingt anders aus als der bei Puerto Lopez nur ist es ruhiger und kein hässlichen Gebäude und laute Bars daneben. Aber es gab wirklich feinen Sand und einen graduellen Einstieg ins Meer, perfekt für Badeurlaub, hätte nur das Wetter auch noch mitgespielt.
Aussichtspunkt mit Fregattvogel im Anflug
stachelige Aussicht
Palo Santo Bäume
Kakten wachsen in alle Richtungen hier
altes Bienenenst
Auf der anderen Seite des Parks hätte es noch eine Kommune gegeben mit einem Schwefelteich zum Baden inklusive Schlammpackung und einem Museum mit lauter zerbrochenen Vasen (sollen angeblich eine der ältesten Fundstücke von Kulturen hier sein), aber eigentlich wollte ich dann mal einen halben Tag Ruhe haben und gemütlich meine spanisch Grammatik auffrischen (ist viel einfacher als am Abend wenn man schon fix und foxi ist). Eigentlich wollte ich weiter nach Montañita, da es dort viele Surfschulen gibt, aber das Wetter momentan ist nicht wirklich heiss, das Wasser etwas kühl, am Nachmittag gibts Sprühregen und die Wellen sind klein und brechen im knietiefen Wasser am Strand. Sonst hätte man noch Whale-watching machen können, wären sie gerade hier und auf die Isla Plata schauen, doch die ist quasi das Galapagos der armen, das hab ich jetzt schon alles gesehen. Deshalb hab ich mich dazu entschlossen einfach wieder in die Berge zum Wandern zu fahren und dafür weniger gestresst nach Lima zu hetzen. Auf gehts nach Cuenca!
Ja, es ist nicht so einfach einen guten Strohhut zu finden. Ich hatte mir auch schwer getan. Viel Spaß in Lima, ist ne echt coole Stadt! Geh ins Larco Museum wenn du die Chance hast, es ist wirklich sehenswert. (Aber ich glaub du musst mit nem Taxi hin weil die Gegend nicht so sicher ist.)
Not even a picture of you with your brand new hat?